Wovon ich jetzt erzähle, da bin ich mir sicher, das kennst Du ganz bestimmt auch!
Wer uns beide kennt, der weiß: Heinrich und Gisi sind das Dream-Team schlechthin.
Wir haben so Vieles gemeinsam und ergänzen uns in anderen Dingen unglaublich gut.
Doch eine Sache, die mir gerade sehr deutlich wurde, die nervt jetzt echt!
Wir saßen wieder einmal gemütlich beim Frühstück zusammen und Heinrich erzählte mir von einer neuen Sache, einem Kooperations- Angebot, welches ihm zugetragen wurde.
Er war begeistert, denn für ihn war das eine Super-Geschichte mit ganz vielen Vorteilen. In meinen Augen sah es so aus, als ob er „wieder mal“ nur das Positive an dem Ganzen im Blick hatte. Blauäugig, einseitig, naiv!
Und was mache ich?
„Wie immer“ voll automatisch zeige ich die andere Seite auf. Mein Verstand lief auf Hochtouren, inspizierte, analysierte, bezweifelte und stellte gewisse Inhalte regelrecht ins schlechte Licht.
Heinrich kennt das mittlerweile sehr gut von mir. Und „wie immer“ fragte er sich und mich, warum ich immer zu allererst die Dinge so schlecht sah und was uns das bringt.
Was brachte mich dazu, das so zu sehen und zu bewerten? Wir analysierten beide. Es kam die Frage auf, wie viele Informationen ich tatsächlich über das Ganze hatte. Und ich musste feststellen, dass sich mein „negatives“ Bild eigentlich (und uneigentlich 😉 wieder so ein überflüssiges Wort) aus nur wenigen Informationen so derart geprägt hatte. Informationen, die ich sogar zu einem Großteil nur über andere, also über Dritte erfahren hatte.
Ich bin echt Meisterin darin, mir aus wenigen Informationen, die mir zugetragen werden, gemischt mit eigenen Erfahrungen aus meiner Vergangenheit, eigenen Verhaltensmustern und emotionalen Elementen sofort ein – zumeist negatives -Bild zu formen, dass man total ernst nehmen könnte.
Ja, die Kritiker unter Euch werden jetzt denken: Ist doch gut, Gisi, dass Du so kritisch bist. Man muss ja in dieser Welt vorsichtig sein! Ha, diese Gedanken kenne ich auch.
Ich bin in mich gegangen und anstatt weiter gegen Heinrichs Argumente anzugehen, forschte ich einmal der Frage nach: Wie lange trage ich diese Eigenschaft schon in mir? Diese krasse Art, in allem und überall zuerst ein Haar in der Suppe zu vermuten, so misstrauisch und kritisch zu sein?
Ehrlich, ich konnte keine genaue Angabe finden. Mir schien es, als ob ich das schon mein Leben lang so gemacht habe.
Ja schon als Kind lernte ich in meiner Familie, wie das funktioniert. Da wurde etwas beobachtet in der Nachbarschaft, im Freundeskreis, egal wo. Es wurde etwas erzählt und sofort kamen NUR negative Äußerungen. Es wurde Vieles sofort negativ gesehen. „Hast du gesehen, was die Frau an hatte?“ „Boa, war der wieder unfreundlich!“ „Bei dem sei besser vorsichtig, der führt nichts Gutes im Schilde“ „Ach, die wollen mal wieder nur abstauben!“ „Der ist nicht wirklich ehrlich!“ „Mein Gott, ist das wieder schrecklich hier!“ „Das hatte ich mir schon so gedacht-und sieh’ste, genau so ist es passiert. „Hör nur auf mich, ich weiß es besser! Du bist naiv, wenn du so denkst.“
Ach, ich könnte endlos weiter machen. Wenn ich auf meine frühe Vergangenheit zurück schaue, war wirklich Vieles total negativ geprägt. Meine kleine Schwester war immer nur unartig, rebellisch, hat alles gemacht, was man nicht machen soll. Meine Mutter war überkritisch und auch total ängstlich. Sie war unglücklich und hilflos, zeigte es jedoch nicht nach außen. Sie versuchte stattdessen, mich mit all ihrer zur Verfügung stehenden Macht, durch ihre klaren Meinungen über alles, aufgrund ihrer Erfahrungen und ihrem negativ geprägten Weltbild, vor eigenen negativen Erfahrungen zu schützen. Zum Beispiel: Männer sind alle gleich, man kann niemandem trauen.
Rückblickend glaube ich fast, sie hat mich am stärksten geprägt. Sie war ja auch diejenige, die für mich am meisten präsent war. Mein Vater war ein Arbeitstier. Er hatte etwas Gutes, Positives, Leichtes und Fröhliches an sich in seiner knapp bemessenen freien Zeit. Er konnte gut feiern und trank auch gerne einen über den Durst. Doch leider und zum Ärgernis meine Mutter fehlte ihm die gesunde Menschenkenntnis. Er suchte sich einen Geschäftspartner aus, der ihm lange Zeit nicht gut getan hat und die Firma schließlich in den Ruin trieb. Da nützte all sein Arbeitseifer nichts mehr.
Also, was lernte ich daraus? Wenn man anderen traut und herzlich fröhlich an das Leben heran gehen möchte, dann kommen andere und nutzen deine Gutmütigkeit aus. Wow, das wird mir gerade erst so richtig bewusst.
Ja, daher kommt mein übermäßiger kritischer Blick und meine Angewohnheit, alles gründlich zu hinterfragen, bevor ich irgendeine echte Entscheidung treffen kann. Und später lebte ich viele Jahre mit einem Mann zusammen, der ebenfalls überkritisch, vorsichtig und beinahe unfähig war, irgendwelche Entscheidungen zu treffen.
Jetzt, mit Heinrich an meiner Seite, kommt es mir immer noch manchmal so vor, als ob er die Welt durch eine rosarote Brille sieht.
Als ob er zu viel Optimismus in sich trägt und zu übertrieben auf der „anderen“ Seite agiert. Kein Wunder, dass mir das so vor kommt!
Doch ich stelle Folgendes fest:
Alle Entscheidungen, die wir gemeinsam getroffen haben, die über meine Komfortzone gingen, die über meinen kritischen Verstand heraus getroffen wurden, waren allesamt gut. Alle Ängste und Zweifel, die ich überwand, haben mich, haben uns erst wirklich weiter gebracht. Jede übermäßige Kritik meinerseits war bisher unnötig gewesen.
Es gab keine Fehlentscheidungen, seit wir zusammen sind. Nur echt wertvolle Erfahrungen!
Es ist so wichtig, den Dingen, die uns begegnen und dem Leben selbst, überhaupt erst einmal die Chance zu geben, mit Dankbarkeit und Freude zu begegnen. Sie als Geschenk zu sehen. Und sich nicht gleich warm anzuziehen und Geschütze auszufahren.
Denn damit nehmen wir uns schon gleich zu Beginn die Möglichkeit, daraus etwas Gutes entstehen zu lassen.
Die Welt da draußen ist nicht nur Schlecht, Hinterlistig und Böse. Und übrigens: Woran Du glaubst (im Positiven und im Negativen), das ziehst Du in Dein Leben!
Es kann nur das bei uns ankommen und sich entfalten, was wir mit offenem Herzen hereinlassen. Und da draußen warten so viele Geschenke auf uns, ich kann das immer klarer sehen und fühlen.
Die Blume, dessen Knospe schon bereit ist, sich zu öffnen, kann nur dann blühen, wenn ich sie nicht gleich ängstlich oder ärgerlich ausrupfe und entsorge, weil sie vielleicht eine Gefahr für mich werden könnte.
Das ist vielleicht kein gutes Beispiel. Aber Du verstehst sicher, worum es hier geht.
Rückblickend auf unser Frühstücks-Thema musste ich feststellen, dass ich viel zu wenig Informationen über diese Sache hatte und dass ich mir trotzdem das Recht heraus nahm, das Ganze schon zu zerpflücken, bevor es sich zu einem neuen guten Gebilde entwickeln konnte.
Ich nahm all das zurück und stellte mir die Frage: Woher kommt diese Meinung gerade? Wie nützlich ist dieses Bild für mich? Was ist der Grund für meine Zweifel? Welche Angst steckt dahinter, welcher Glaubenssatz steckt dahinter? Ist das etwas, dass mich weiter bringt oder etwas, das endgültig entsorgt gehört? Ich besann mich also auf die Ursache meines Verhaltens und setzte mich sofort an den PC, um das hier schriftlich fest zu halten.
Ich finde, das ist ein wichtiges, sehr wichtiges Thema. Gerade in dieser Zeit. Wenn ich durch die Straßen laufe, sehe ich viele Menschen mit kritischen Blicken, verschlossen, nicht in der Lage, ein freundliches Lächeln aufzusetzen. Und wenn in einer Menschenmenge, sei es in einer Warteschlange, irgendwo ein lustiges Gespräch einsetzt, sind die wenigsten in der Lage, sich daran zu beteiligen. Ich sehe viele verschlossene Herzen herumlaufen.
Das macht unsere Welt schwer, das isoliert uns voneinander und lässt uns langsam aber sicher ausbrennen.
Sollte das der Grund unseres Daseins hier auf Erden sein? Dass wir uns verstecken mit all dem, was in uns steckt? Dass wir immer ängstlicher und vorsichtiger werden und so noch besser von außen manipulierbar zu sein?
Nein, es braucht lebendige, mutige, lebensbejahende optimistische Menschen. Nur solche Menschen haben uns bisher weiter gebracht. Nur Menschen, die nicht ihren Schwanz eingezogen haben, waren in der Lage, neue Erfindungen und Entdeckungen zu machen und etwas Neues Gutes zu schaffen. Nur Menschen, die immer wieder mutig ihre Komfortzone verlassen und das Gute in der Welt sehen, können unsere Vorbilder sein.
Ganz ehrlich, mein negatives Denken hat mich bisher nur ausgebremst und mir schlechte Gefühle gemacht.
Ich bin echt glücklich, heute Heinrich als meinen Partner und auch Lehrer für echte Lebensfreude an meiner Seite zu haben und froh darüber, mir durch sein „Anders-Sein“ noch schneller bewusst zu werden, wo ich lernen kann, STOPP zu meinem „Verstand“ zu sagen und stattdessen mein Herz zu öffnen.
Es ist aus meiner Sicht der beste Weg, wirklich weiter zu kommen im Leben und alles, wirklich alles zu sehen, vor allem aber die bunte und gute Seite des Lebens.
Wie sonst kann ich zu echter Lebensfreude gelangen? Wie sonst?
Ich wende den Blick ab von dem grauen Asphalt und der Dunkelheit, die hinter jeder Türe lauern könnte. Ich öffne mein Herz für den Blick auf die vielen neuen Möglichkeiten, die sich AUCH hier befinden.
Ich beginne, die Blume zu bewundern, die es geschafft hat, durch den Asphalt zu wachsen und diesen grauen Fleck mit ihren leuchtenden Farben überdeckt.
Ich beginne, in Jedem und Allem zuerst einmal das Gute zu sehen.
Und ich lasse alle alten, hinderlichen Muster los, die mir bewusst werden. Ich bin nicht naiv, wenn ich das tue.
Im Gegenteil: Dann bin ich mutig, weil ich mich auf etwas Neues einlasse, dass mein Umfeld sich bisher nicht getraut hat. Dann bin ich erfolgreich, weil ich meinen Horizont damit erweitere, während die anderen immer dieselben Bilder und Geschichten leben. Dann bin ich wertvoll für die Welt, weil ich neue Wege aufzeige, auch für andere etwas Neues lebe, dass wiederum andere ermutigt, auch einmal neue Wege zu gehen.
Ich bin dankbarer, glücklicher und erkenne dadurch sogar mehr von mir selbst.
Denn all das könnte sich nicht entfalten, wäre ich in meiner grauen Komfortzone, in meinen Ängsten stecken geblieben, nur damit mir nichts Schlimmes passieren könnte. Nur, damit ich keine Fehler mache,…
Für Menschen, die der Welt mit offenem Herzen und dem Blick auf das Positive begegnen, gibt es keine Fehler und sie überwinden ihre Angst.
Für sie gibt es nur neue Möglichkeiten und Erfahrungen, die sie so oder so weiter bringen. Wenn ich nicht versuche, anders mit einer Sache umzugehen, werde ich nie erfahren, wie es hätte ausgehen können, hätte ich es nicht ausprobiert.
Ich ermutige auch Dich, Deinen inneren Kritiker zu hinterfragen, mal zu schauen, wie machtvoll er in Deinem Leben ist, wie sehr er Dich schon dazu gebracht hat, Entscheidungen ihm zuliebe zu treffen. Welche hinderlichen Glaubenssätze schmeißt Dir Dein innerer Kritiker so täglich oder gerade jetzt, in diesem Moment um die Ohren?
Das braucht doch echt kein Mensch!
Wo bewertest Du Menschen oder Umstände gleich, ohne in Dein Herz zu fühlen?
Egal, wie echt und wie richtig sich das für Dich anfühlt, was Dein Verstand Dir sagt: wenn es Dir schlechte Gefühle macht in der Form, dass es Dich ausbremst, Dich klein oder sogar hilflos, ärgerlich oder ohnmächtig fühlen lässt, Dich von der Entscheidung für etwas Neues abhalten will – er hat Unrecht!
Bevor Du eine Entscheidung triffst oder eine Bewertung abgibst: Stelle Dir die Fragen, die ich mir in diesem Beispiel gestellt habe.
1. Woher kommt diese Meinung gerade?
2. Wie nützlich ist dieses Bild für mich?
3. Was ist der Grund für meine Zweifel?
4. Welche Angst steckt dahinter, welcher Glaubenssatz steckt dahinter? I
5. Ist das etwas, dass mich weiter bringt oder etwas, das endgültig entsorgt gehört?
6. Was könnte ich Positives an der Sache finden?
7. Wie könnte ich meinen negativen Gedanken positiv umformulieren?
Sage ruhig laut: STOPP ! zu Deinem Verstand und gehe in Dein Herz. Versuche, echt zu fühlen. Sei ehrlich mit Dir! Nimm Dir die Zeit. Lass Dein Herz Dein Kompass sein!
Ich wünsche Dir und mir, dass es uns gelingt, unsere Komfortzone Schritt für Schritt zu verlassen, um ein echtes Leben in Fülle und Dankbarkeit leben zu können.
Egal, in welchem Bereich.
Lass uns heute den ersten kleinen Schritt tun und morgen gleich den zweiten…
Und falls es Dir gerade schwer fällt, den ersten Schritt zu tun oder Du nicht weißt, wie Du in Dein Herz gehen und den Verstand eliminieren kannst…mein Buch darüber wird noch entstehen.
Was Du jetzt jedoch tun kannst, ist, meinen persönlichen Herzenscoach für Lebensfreude für Dich zu nutzen.
Hier kannst Du Dich informieren
In Liebe und Dankbarkeit grüßt Dich
von Herzen
Deine Gisi