Diese Frage hast Du Dir sicher auch schon gestellt. Und? Hast Du eine Antwort darauf gefunden, die für Dich Allgemeingültigkeit hat für alle Zeiten? Oder verändert sich Dein Bild doch immer wieder aufgrund Deiner vielen Lebenserfahrungen, die Du so gemeistert hast?
Es ist ein wenig so, wie wenn ich versuche, jemandem zu erklären, was Käse ist. Damals hätte ich gesagt: Käse ist ein behandeltes Erzeugnis aus tierischer Milch. Aber das stimmt nicht.
Heute, als Veganerin, kenne ich auch veganen Käse und der besteht aus ganz anderen Zutaten. Gestern habe ich sogar selbst einen veganen Käsebelag für meine Pizza hergestellt…
Also, Käse ist nicht so leicht zu erklären. Ich als ehemalige Käseliebhaberin mochte auch nicht alle Käsesorten essen. Den Harzer Käse zum Beispiel oder Schimmelkäse mochte ich einfach nicht. Da schmeckten mir der alte Gouda oder der Schweizer Gruyere oder aber der italienische Parmesankäse hingegen seeehr gut!
Nun, was den Käse betrifft, habe ich ganz schöne Veränderungen im Gebrauch gemacht, stelle ich gerade fest.
Aber ich wollte nicht vom eigentlichen Thema abkommen. Ich weiß auch nicht, warum ich gerade die Liebe mit Käse vergleiche…hmm, wahrscheinlich weil ich beides liebe!
Also, wenn ich jemandem Käse erklären will, dann empfehle ich ihm am besten, alle möglichen Sorten einmal zu probieren, damit er sich ein echtes Bild davon machen kann. Und den Käse, der ihm am besten schmeckt, den wird er wählen.
Ich glaube, so ist es auch mit der Liebe. Sie zeigt sich ebenfalls in soo vielen Geschmacksrichtungen, so vielen Facetten. Und im Laufe unseres Lebens haben wir verschiedene Arten von Liebe gelebt, kennen gelernt, erfahren, sodass unser Bild von Liebe sich verändert, sich erweitert.
In weisen Texten lese ich des Öfteren: Alles ist Liebe! Dieser Satz bringt mich immer noch zum Nachdenken. Wie kann alles Liebe sein in unserer dualen Welt? Wir brauchen doch zu Allem das Passende Gegenstück.
Andere sagen: Alles was nicht Liebe ist, ist Angst. Gut , das verstehe ich schon wesentlich besser.
Gerade in den letzten Tagen stelle ich das Wort Liebe wieder so richtig auf den Prüfstand. Die Liebe zwischen zwei sich Liebenden. Wenn ich einmal gaanz ehrlich zu mir selbst bin, muss ich feststellen, dass die Liebe eine Art Anker für mich ist.
Ganz nach der Beschreibung: Die Vergangenheit war schwer, ich habe Vieles durchgemacht, bin teilweise durch die Hölle gegangen und jetzt bin ich in einer Liebes-Partnerschaft mit einem Menschen an meiner Seite, der mir unendlich gut tut.
Und doch muss ich fest stellen, dass meine persönlichen Lebensthemen deshalb nicht verschwinden. Ich meine damit zum Beispiel meine eigenen Blockaden, die noch aufzulösen sind, meine alten Verletzungen, die noch zu heilen sind und all den Ballast, den ich noch abwerfen muss, um mich als Mensch weiter zu entwickeln.
Und ich habe festgestellt, dass wir dazu neigen, uns hinter unserer Liebe, hinter unserer Partnerschaft und trauten Zweisamkeit gerne zu verstecken, und wir denken oder dachten:
Hier bin ich am Ziel, hier kann ich mich ausruhen, hier bin ich sicher!
Doch dem ist nicht so! Ich glaube, wir alle können uns von dem Irrglauben verabschieden, wenn wir den oder die Richtige gefunden haben, dann haben wir unser Ziel erreicht. Ich glaube, wir können uns auch von dem allgemeinen Gedanken verabschieden: irgendwann sind wir am Ziel! Dazu würde das Sprichwort passen: Der Weg ist das Ziel.
Das ist nur meine persönliche Erkenntnis, die Du nicht teilen musst. Jeder lebt seine eigene Wahrheit gemäß seinem persönlichen Erfahrungsschatz und Entwicklungsstand. Und das ist ebenso eine wichtige Erkenntnis, die, wenn sie verstanden wurde, uns klar macht, dass es nichts bringt, uns zu vergleichen oder am Außen zu orientieren.
Du findest Deine Wahrheit und Deine nächsten wichtigen Lernschritte nur in Dir selbst. Niemand kann Dir sagen, was für Dich das Beste ist. Du kannst allenfalls jemanden bitten, Dir zu helfen, Deine Antworten in Dir zu finden. Genau das machen gute Berater und Therapeuten. Sie sagen Dir nicht, was Du tun musst, sondern helfen Dir, die Lösungen in Dir selbst zu finden.
Also, zurück zur Liebe: Sie befreit Dich nicht davon, weitere Erfahrungen zu machen, weitere Wachstumsschritte zu durchlaufen und Dich weiter zu verändern. Sie schützt Dich nicht davor, weiter Deinem Schatten zu begegnen und Krisen zu durchlaufen. Es ist wunderbar, wenn Du einer Seele begegnest, die Dich ein Stück Deines Weges begleitet. Es ist wertvoll, wenn Du mit jemandem zusammen leben kannst, an dessen Seite Du wachsen kannst und auch der andere von Dir profitieren kann! Solange es dauern soll – denn auch das kannst Du nicht bestimmen.
Aber was LIEBE wirklich alles ist, … das steht für mich noch in den Sternen.
Alles Liebe wünscht Dir
Gisi
