Gestern in der heißen Stille der Sauna, nach einem langen Arbeitstag, in der völligen Entspannung kam mir ein wichtiger Satz urplötzlich in den Sinn: Im TUN wachse ich!
Das war für mich nochmals eine wichtige Erinnerung daran, endlich all die Gedanken und Fragen loszulassen, die sich mit dem Sinn meines Lebens, mit Berufung, mit perfektem Glücklich-Sein, mit dem, was mich wirklich und dauerhaft erfüllt….beschäftigen.
Ich gehöre zu den Menschen, die immer noch allzu gerne in den Kopf gehen und die, tief in ihrem Inneren immer noch einen Perfektionisten mit sich tragen, der alle Antworten für sich finden will um die größtmögliche Erfüllung, das höchste Glück zu erleben.
Doch in welchen Zeiten passiert es, dass ich mir diese Fragen nach Sinn, nach Klarheit, nach Erkenntnissen stelle? Doch immer dann, wenn ich mich gerade weit entfernt von innerem Frieden, Glücklich und Erfüllt-Sein, befinde. Wenn ich total beseelt und erfüllt bin, stelle ich mir diese Fragen nicht. Dann ist dieser Moment so wichtig, dass es ausreicht, diesen Moment zu fühlen und zu genießen. Dann ist es so wie es ist, genug, perfekt, genau richtig!
Also muss ich mir eingestehen, dass ich im Grunde immer noch auf der Suche bin, auf der Suche nach den perfekten Lebensbedingungen, dem perfekten Wohnort, der erfüllendsten Tätigkeit, der bestmöglichen Befindlichkeit meines Körpers, meiner Seele….der optimalsten Gestaltung meines Tages. Eine tiefe Sehnsucht, ein Nicht-Wissen, ein in der Luft hängen, ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht, ja auch Ängste und beschränkende Konditionierungen führen immer wieder dazu, aufs Neue zu beginnen, all diese Sinnfragen zu stellen, in der Hoffnung: dann mehr Klahrheit zu haben, den AHA-Moment zu erwischen, der mir die Erleuchtung bringt und damit die Antworten auf all meine Fragen. Doch alleine das ständige Stellen dieser Fragen bringt mich nicht weiter, es führt zu noch mehr Mangelgefühl, es zeigt mir doch immer wieder, dass ich keine Antworten finde, wie sehr ich auch suche.
Und jetzt erkenne ich, in dem Moment, auf der warmen Holzbank, während die wohltuende heiße Luft meinen Körper aufheizt: Es braucht nur das TUN!
Mein tief in mir liegendes Leit-Ziel war in diesem Leben immer schon: Wachstum, Reifen, Erkenntnis erlangen, um irgendwann über all dem irdischen Nicht-Wissen, Unbewussten stehen zu können und eine Erfüllung zu fühlen, ohne noch irgendwelche Fragen offen zu haben.
Und diese einfachen Worte: Im TUN wachse ich! geben mir die Antwort, wenn ich sie mir zu Herzen nehme.
Es ist egal, was ich tue, es ist egal, Hauptsache ich tue etwas. Das schließt das Nichts-Tun (welches herausfordernder sein kann, als etwas zu tun) mit ein.
Das bedeutet für mich: LEBE einfach, ohne so viel nachzugrübeln, ohne die perfekte Lösung für Dich finden zu wollen, ohne jetzt schon für Dich erkennen zu müssen, wo es lang gehen sollte.
Es ist egal, ich wachse, indem ich Dinge ausprobiere. Ich tue etwas und lerne daraus, ich erkenne, was das gebracht hat. Ich wähle neu, ich probiere wieder etwas aus, ich finde in der einen Tätigkeit neue Ideen, in der anderen eine Erkenntnis, die mich weiterbringt. Jedes Erleben bringt mich weiter, lässt mich wachsen.
Leben, in Bewegung bleiben, fließen, fühlen…..das bringt Wachstum und letztlich Erfüllung für mich!
Das kann heute dies sein und morgen das. Das kann bedeuten, dass ich mich immer wieder auch neu definiere, einen neuen Sinn entdecken kann, der sich morgen wieder ändern kann.
Und mein Verstand darf gerne meine Erkenntnisse dazu für mich zusammen fassen, sodass ich sie hier nieder schreiben kann! 😉
Das LEBEN ist im Grunde einfach! Kompliziert wird es erst durch meinen Drang nach Wissen für den Verstand. Was, wenn ich mich auf mein Tun und mein Fühlen fokussiere und auch mit der Tatsache leben lerne, dass ich nur sehr begrenzt in der Lage bin, das was im gefühlten Erleben steckt, in Worte zu fassen?
Selbst diese begrenzten Worte reichen, um Dich zu berühren. Denn wir sind energetisch miteinander verbunden, wenn du berührt bist. Du bist in der Lage, auch die Botschaften zwischen den Zeilen zu fühlen, weil wir im Grunde alle dieselben Fragen haben, dieselben Probleme verursachen und dieselben Antworten suchen. Wir sind trotz unserer Einmaligkeit und Individualität alle so sehr miteinander verbunden, denn wir haben alle denselben Schmerz in uns, dasselbe Ziel, dieselbe Sehnsucht…..Du bist vom selben Stern, wie ich!
Herzlichst Gisi