Artikelreihe
– Gisi & Heinrich und das Königreich Teil 1 – Gisi & Heinrich und das Königreich Teil 2 – Gisi & Heinrich und das Königreich Teil 3 – Gisi & Heinrich und das Königreich Teil 4 –
Unser erster persönlicher Kontakt mit dem Königreich Deutschland bei „Vision wird Tat“
Je näher das April-Wochenende rückte, desto größer wurde unsere Vorfreude auf unser neues Abenteuer. Auch wenn Heinrich noch mitten in der ambulanten Reha steckte – er fand einen Weg, sich eine kleine Auszeit zu nehmen. Wir packten unser Auto und fuhren bei Sonnenschein los.
Es war eine lange Fahrt, knapp 700km, wir fuhren an einem Freitag und es gab dementsprechend Staus und zähfließenden Verkehr. Wir kamen leider im Dunkeln dort an.
Wir fuhren durch viele Waldgebiete und auch durch ein paar Dörfchen mit Kopfsteinpflaster-Straßen. Es kam mir vor, als fuhren wir ans Ende der Welt.
Dort angekommen, kamen nach telefonischem Kontakt am Eingang bald zwei Männer zu uns, die uns zeigten, wo wir unser Auto parken können.
Sie halfen uns, unsere Sachen hochzutragen und zeigten uns unser Gäste-Zimmer. An der Zimmertüre klebte bereits ein Namensschild mit unseren Namen drauf 🙂
Es befand sich im zweiten Obergeschoß eines ehemaligen Krankenhausgeländes, in dem sich momentan das Gesundheitshaus des Königreiches befindet. Ein typisches Krankenzimmer mit Waschbecken, aber liebevoll eingerichtet mit Schränkchen und zwei Betten, die wir zusammenschieben konnten.
Wir waren sehr erschöpft und legten uns nach unserem ersten anregenden Gespräch mit dem etwas älteren Organisator und einem jüngeren Mitbewohner schlafen.
Am Ende des Traktes befand sich die Küche und gleich nebenan der Essraum. Jeder nahm sich das, was er zum Frühstück benötigte. Einige machten sich einen Kräutersmoothie mit frisch gepflückten Kräutern, was uns schon sehr sympathisch war. Wir stellten unsere beiden selbst gemachten Rohkostbrote und den Cashew-Brotaufstrich zur Verfügung, was bei einigen für große Begeisterung sorgte.
Wir erfuhren, dass hier z.Z. ca. 30 Menschen leben, davon 2/3 männlich und 1/3 Frauen. Die jüngste Bewohnerin ist 8 Jahre und der älteste Bewohner 73 Jahre alt.
Bei unserem Treffen am Vordereingang zeigte sich das (Der „Männerüberschuss“ ;-)) sehr deutlich. Wir waren insgesamt ca. 30 Leute. Von außerhalb waren dieses Mal, außer uns beiden, und drei weiteren Männern nicht viele Weitere dabei.
Jeder stellte sich kurz mit seinem Namen vor und dann wurden die einzelnen Projekte vorgestellt, die es zu erledigen galt. Es sollten Gartenflächen bearbeitet, Räume renoviert und Durchgangs-Fenstertüren geputzt, Blumen umgetopft und ein Laminatboden verlegt werden. Außerdem wurde Hilfe in der Küche gebraucht.
Heinrich meldete sich für die Küche, da er, auf Krücken unterwegs, nicht viel körperliche Arbeit leisten konnte. Ich entschied mich, gemeinsam mit einem jungen Mitbewohner, die vielen Durchgangstüren zu putzen.
Das Wetter war herrlich und es machte umso mehr Laune, hier alles zu entdecken und mit den Menschen in Kontakt zu kommen.
Immer wieder begegneten wir anderen Menschen, mit denen wir so ungewöhnlich erfüllende Gespräche führen konnten. Hier konnten wir unsere Einstellung und all unser Wissen einbringen, ohne schräg angeschaut zu werden oder unverstanden zu bleiben. Das zog sich über die gesamten drei Tage hinweg.
Es war so bereichernd. Mit jedem Menschen ergaben sich andere Themen und nicht nur wir konnten Fragen stellen. Es wurde sich auch für uns interessiert, für das, was uns bewegt, was uns hierhergeführt hat, was wir so machen, wer wir sind. Zwei Mitbewohner kannten uns sogar tatsächlich aufgrund unseres Online-Business – unseren Kongress und unseren Blog. Unglaublich!
Die Mittagspause wurde gemeinsam im Außengelände verbracht, da die Sonne uns so verwöhnte. Der Koch des Königreiches kocht wie ein König und ist für seine Kochkünste und Spezialrezepte sogar in Wittenberg bekannt. Seine vegetarischen Burger haben wir bis dato noch nicht kennen gelernt. Auch seine bewegende Geschichte konnte ich erfahren, während ich am zweiten Tag freiwillig die fettigen Küchenfenster einmal richtig saubermachen wollte. Dafür brauchte ich übrigens den ganzen Vormittag!
Es war für uns beide so bereichernd, wir hatten ähnliche Erfahrungen, auch wenn jeder seiner Wege dort ging, wir uns nur beim Essen trafen und jeder andere Gespräche führte.
Ich fühlte mich angekommen, zu Hause. Es gab nicht einen einzigen Menschen, von dem ich lieber Abstand hätte halten wollen. Natürlich liegt es auch an der eigenen inneren Einstellung, an der eigenen gewachsenen Toleranz. Doch hier kam noch eine andere Komponente hinzu. Es war die Aufgeklärtheit dieser lieben Menschen, dieser gelebte, echte Frieden, eine fühlbare Freiheit, ein sich als wertvolle Menschen, die wir alle sind, urteilsfrei begegnen zu können.
Was uns am meisten wunderte, war das Durchschnittsalter dieser Bewohner des Königreiches. Die meisten waren ca. so alt wie unsere Kinder. Sie sind zwischen ca. 24 und 33 Jahre alt. Es waren nicht nur die „älteren“ unter ihnen, die so viel Weisheit und Wissen besaßen, es waren auch diese jungen Menschen!
Als ich nach dem Mittagessen die Pause bis 14 Uhr mit einem Spaziergang durch das Gelände nutzte, blieb ich irgendwann vor einem Baum stehen, vor den ein Kieselkreis gelegt worden war. Und mir kamen mir die Tränen. Nicht wegen der Kieselsteine, nein. Es waren diese vielen überwältigenden Eindrücke, die ich dort bereits gesammelt hatte und vor allem, diese inneren Prozesse, die in mir abliefen, ohne zu wissen, was eigentlich mit mir los war. Es war eine Mischung aus Erschöpfung und innerer Aufgeregtheit, die mich zittern lies.
Ich fühlte mich so verbunden und fragte mich, ob ich hier leben könnte.
Als wir beide am Abend im Bett lagen und wir uns mit der Frage ansahen: Wäre diese Gemeinschaft hier etwas für uns? nickten wir beide nur lächelnd und es blieb kein Zweifel zurück.
Gleich am nächsten Tag stellten wir Fragen zum Prozedere, zu den Lebensbedingungen und Wohnverhältnissen und das Bild wurde immer klarer. Wir sprachen offen an, dass wir uns gerne bewerben würden, Teil dieser Gemeinschaft zu werden. Noch am letzten Abend saßen wir im Bett und ich füllte an meinem Laptop für uns beide den Unterstützerbogen aus nebst Lebenslauf.
Auch wenn hier, innerhalb dieses Geländes, noch sehr viel Renovierungsarbeit vonnöten ist und diese Gebäude noch ein wenig Krankenhauscharakter haben, so haben es diese Menschen dennoch geschafft, in die bewohnten und renovierten Räume schon so viel gute Energie einfließen zu lassen, dass die dunklen Korridore, die Bäder auf den Fluren und die kalten Steintreppen nichts „Unwohliges“ mehr haben.
Hier herrscht so viel Vertrauen, dass nicht einmal Schlüssel für Toilette, Bad oder Zimmer nötig sind. Es funktioniert hier alles so reibungslos. Jeder handelt verantwortungsbewusst, lässt nirgendwo Abfall liegen oder hinterlässt eine Unordnung. Jeder hat hier sein persönliches Zimmer. Alle anderen Räume werden gemeinschaftlich genutzt. Jeder hat hier seine speziellen Aufgaben, geht einer Arbeit, einer Tätigkeit nach, die ihm liegt, die ihm Freude macht und gestaltet seine Freizeit nach seinem Belieben. Und jeder strahlt so eine innere Zufriedenheit aus.
Niemand wird zu etwas gezwungen. Jeder bringt sich gerne ein.
Es finden viele Gemeinschaftsprojekte statt und es werden Seminare gegeben von verschiedenen Dozenten, z.B. über das Bildungssystem oder über die Gesundheit. Gesundheit wird hier ganz großgeschrieben, denn davon hängt im Grunde alles ab.
Ein wirklich durch und durch gesunder Mensch lebt sein Leben mit dem, was ihn ausmacht und lässt sich nicht manipulieren oder ausbeuten, verbiegen oder einschüchtern.
Das ist das Ziel von Peter Fitzek. Einen alternativen Staat zu gründen, in dem wirkliche Souveränität, Freiheit und Selbstverantwortung, Kreativität und Liebe gelebt werden kann. Er schaffte diesen Rahmen, den man bereits viermal versuchte, durch Razzien zu zerstören. Denn der Bundesstaat duldet keine solchen Gemeinschaften, die sich autark zeigen und selbstbewusst über die „unrechtmäßigen Gesetze“ Deutschlands erheben und aufzeigen, was falsch läuft und wie es bessergehen könnte.
Peter Fitzek hat bereits viel in der Öffentlichkeit darüber gesprochen, wo die Probleme liegen, die die Menschen so unzufrieden machen und welches die Lösungen sein können. Aber es wird ihm nicht zugehört. Ein Krankenkassensystem hat wirklich kein Interesse daran, dass die Menschen wirklich gesundwerden. Dieses System, in dem wir leben, kann nur von schwachen und unaufgeklärten Menschen leben, die weder Ahnung von Recht und Gesetzen haben, noch den Mut haben, sich gegen das bestehende, ausbeutende Steuersystem zu stellen.
Über dieses gegründete „Königreich Deutschland“ scheint tatsächlich eine Möglichkeit geschaffen zu sein, legal aus diesem deutschen System auszusteigen und ein lebenswertes Leben zu führen.
Für uns stellt das zumindest eine gute Alternative dar, die uns eben nicht zwingt, uns ins Ausland abzusetzen, wie viele andere Deutsche es tun. Auf diese Weise können wir daran mitarbeiten, die Souveränität Deutschlands wiederherzustellen und Deutschland den Rücken zu stärken, anstatt Deutschland den Rücken zuzukehren.
Wir sind bereit!
Als wir das Königreich wieder verließen, war es für uns kein Thema mehr, eine weitere Lebensgemeinschaft kennen lernen zu wollen. Und sollte dieses Vorhaben aus irgendeinem Grund scheitern, wüssten wir, dass wir eine Zeit lang bei meiner Mutter und ihrem Lebensgefährten zu Gast sein dürften.
Zu Hause angekommen, waren wir beide sehr erschöpft von den vielen Eindrücken. Heinrich hatte sich einen Infekt zugezogen, der ihn zusätzlich schwächte. Wir haben wenige Tage später unseren „Jahrestag“ beide krank im Bett verbracht. Was für Prozesse liefen da in uns ab! Doch unsere Herzbotschaft blieb dieselbe: es zieht uns nach Wittenberg!
Und wir blieben im Kontakt.
Eine liebe Mitbewohnerin des Königreiches, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, schlug mir vor, doch eine Artikelreihe zu schreiben über unsere Erfahrungen. Dieser Idee wollte ich nachkommen, sobald mein Kopf dafür frei und bereit war.
Es grüßt Dich herzlich Gisi mit Heinrich