Er fühlt sich manchmal recht dünn an…. zum Zerreißen dünn….
Ich meine, es hängt jede Entscheidung davon ab, die ich treffe in jedem Moment…
Dieser seidene Faden ist schlicht und ergreifend die Kraft, an der auch mein SELBSTWERT hängt.
Das erhabene Gefühl, aus dem heraus ich die besten Entscheidungen für mich treffe. Es ist die innere Gewissheit, dass all meine Vorhaben einfach gelingen werden, die Gewissheit, dass alles gut wird weil alles schon gut ist.
Es ist diese innere Balance, dieser innere Frieden, die goldene Mitte, aus der heraus einfach alles Gute entspringt.
Diese gefühlte Stärke, gepaart mit Dankbarkeit und dem Fokus auf das was wirklich zählt. Da ist kein Platz für negative Gedanken oder Sorgen und Zweifel.
Da scheint die Sonne, da lacht mein Herz und nichts und niemand kann mich aufhalten.
Da brauche ich kein Schneckenhaus und keine Herausforderung ist mir zu groß! Da habe ich das Gefühl, ich kann alles schaffen, wenn ich es schaffen will.
Und doch ist es für mich gefühlt ein seidener Faden, der manchmal doch zum Zerreißen dünn ist, weil mein Selbstwert dann plötzlich wieder verschwunden ist. Er hat sich einfach aus dem Staub gemacht – ohne mich zu fragen.
Ich finde das überhaupt nicht witzig. Dann gibt es diese Tage, an denen alles schwerfällt. Einstige Vorhaben und Ziele verschwinden lautlos hinter einem dichten Vorhang.
Vor mir diese gefühlte Leere, neben mir mein wichtiges Schneckenhaus und im Gepäck diese Unzufriedenheit mit mir selbst.
Körperliche Symptome treten auf…meine Haut blüht plötzlich auf, wie bei einem pubertierenden Teenie – mit dem Unterschied, dass ich dabei uralt aussehe.
Bei Blumen sieht es wunderbar aus, wenn sie blühen. Bei mir nicht.
Meine Essgewohnheiten und Launen lassen zu wünschen übrig… und die Müdigkeit breitet sich auch auf meine Gedankenwelt aus und lässt mich wortlos in die Weite starren.
Ich weiß, die Hormone spielen verrückt und geben mir gerade den Rest.
Die Welt ist grau und trist. Die Mimose, die ich bin, mag kein bisschen Kälte mehr und möchte am liebsten stundenlang in einer windstillen Ecke in der Sonne sitzen und nur noch atmen.
Doch dann weiß ich, ganz tief in meinem Inneren: sie kommt wieder, diese Stärke, mein Selbstwert, die Gewissheit, dass ich genügend Kraft habe, um weiter zu machen.
Diese Dankbarkeit für die vielen, vielen wunderbaren Dinge, die ich in mein Leben gezogen habe.
Dann weine ich nur noch Freudentränen und tanze mit den Vögeln, die bereits beginnen, ihre Lieder zu singen und ihre Nester zu bauen.
Wie sehr ich mich auf den Frühling freue, kann ich nicht in Worte fassen. Und ich habe das Gefühl, es wird von Jahr zu Jahr stärker.
Was tun an solchen Tagen? Ich gönne mir viel Ruhe, Sonnenlicht, überdenke meine Gedanken und Essgewohnheiten, bewege mich mehr an der frischen Luft und löse ein paar Sudoku-Rätsel mehr als sonst.
Ich zwinge mich nicht, wieder produktiv sein zu müssen und fahre auf Sparflamme. Ich lasse mich treiben und höre Musik, die meine Seele nährt.
Jetzt hole ich meine Schüsslersalze und Bachblüten nochmal heraus oder lasse mir von anderen inspirierenden Ratgebern aus dem Internet einfach einmal auf die Sprünge helfen oder hole mir neues Wissen, welches mir nützlich sein könnte, wohlwissend, dass es bald auch von alleine wieder bergauf gehen wird.
Und dann fällt mir ein, dass es sich lohnt, meine Mundwinkel, die schon ziemlich herunter hängen, wieder zu einem Lächeln hochzuziehen – eine Minute lang.
Es fühlt sich immer wieder komisch an, zu lächeln, auch wenn mir gar nicht danach ist. Doch es wirkt. Schon nach wenigen Sekunden entsteht ein inneres Lächeln, so als ob in mir jemand über mich selbst lachen muss. Das tut auf jeden Fall gut 😉
Der Februar war für mich immer schon der schlimmste Monat im Jahr, wegen des Sonnenlichtmangels und wegen des Winters. Und doch lerne ich Jahr für Jahr, besser damit umzugehen. Und mit Heinrich an meiner Seite ist es noch viel einfacher!
Als mir neulich eine liebe Bekannte Fotos von ihrem Aufenthalt auf den Malediven schickte, kamen mir urplötzlich die Tränen, weil mein Fernweh sich meldete. Doch dann erinnerte ich mich daran, wie viele persönliche Fortschritte ich schon in diese Richtung geschafft habe.
Ich lebe schon ein sehr erfülltes und immer freieres Leben. Es fehlt gar nicht mehr so viel… und es geht immer weiter in eine Richtung, die ich selbst bestimmen kann!
Was mich doch letztlich immer wieder in Staunen versetzt ist die Tatsache, dass mein seidener Faden noch nie zerrissen ist! Das tröstet doch ungemein!
Und weiter geht´s in diesem Leben mit der Vorfreude in meinem Herzen auf all das Schöne, das noch kommen wird!!!
Herzliche Grüße
Deine Gisi