Gerade eben habe ich wieder eine solche erlebt. Ich meine damit diese inneren Befindlichkeits-Wandlungen, die so völlig gegensätzlich sind. Mein Verstand ist gerade überfordert. Das gefällt mir 😉
Vor einer guten Stunde noch war ich in dieser Schwere gefangen. Ein Zustand, in dem mir eigentlich alles egal ist, nichts wirklich eine Bedeutung mehr hat, eine Leere, die sich aber nicht gut anfühlt. Ein Zustand, in dem ich am liebsten das Schild raushängen würde:
„ 😉
Der Verstand war währenddessen voll in seinem Element und blabberte unentwegt.
„Solltest den Interviewtermin wohl besser absagen, du hast keine Ausstrahlung, das kommt nicht gut rüber. Heute ist kein guter Tag…das wird gleich nix…ist alles zu kompliziert für mich…“
Ich gab dem Geblabbere nicht nach, sondern konzentrierte mich auf diesen anstehenden Termin und machte das Beste daraus. Und indem ich mich auf diese Sache fokussierte, hatte mein Verstand keine Möglichkeit mehr, mich mit seinem Negativ-Denken zu beeinflussen.
Was mich aber letztlich so ins Staunen versetzte war diese völlig andere Befindlichkeit nach dem Interview, welches richtig gut war. Ich war wieder in meinem Element.
Es floss wieder Energie, es fühlte sich so gut an. Wieder etwas wertvolles geschafft, etwas, dass anderen Menschen einen Mehrwert gibt. Und ich selbst bin wieder ein Stück gewachsen, weil ich über meinen Schatten gesprungen bin.
Es ist für mich manchmal unbegreiflich, was da in mir und um mich herum eigentlich passiert, dass dazu führt, dass ich innerhalb einer kurzen Zeitspanne von einem Gefühls-Extrem ins andere hinein gleite und das macht mich auch stutzig.
Mein Verstand will natürlich wieder alles begreifen. Klar, ich möchte meine Erkenntnisse ja auch mit Dir teilen und dazu brauche ich ein Stück weit auch meinen Verstand ;-). Er darf also dabei mit helfen!
Mein Fazit aus der Geschichte ist:
- Gib Deinem Verstand nicht sofort nach, wenn er Dir negative Dinge einreden will, sondern frage Dich an der Stelle: Stimmt das wirklich? Ist das die Wahrheit?
- Und dann beschließe, Dich selbst auf die Suche nach der Wahrheit zu machen. Springe über Deinen Schatten und gehe Dein Vorhaben, Deinen Termin trotzdem an, auch wenn Du Dich gerade mies, klein, unpässlich, wie auch immer fühlst. Springe über Deinen Schatten, reiß Dich zusammen, glaube an Dich und denke: Ich will das jetzt schaffen!
- Und danach entscheide, ob das gut war, dass Du es getan hast oder ob nicht! Du wirst es deutlich fühlen!
Manchmal wissen wir nicht, was gut für uns ist. Erst im Tun spüren wir, wenn Energie beginnt zu fließen, wenn wir fröhlicher und lebendiger werden.
Ganz besonders dann, wenn wir gerade nicht wissen, was gut für uns sein könnte, ist es hilfreich, einfach irgendetwas zu tun und dann zu beobachten, wie es sich entwickelt.
Wir können uns natürlich auch die Decke über den Kopf ziehen und die Zeit anders verstreichen lassen – doch mir wird mehr und mehr bewusst, dass wir damit oft genug wertvolle Zeit vergeuden, in der etwas Wertvolles gar nicht erst zustande hat kommen können. Egal für wen. Für Dich selbst, für Deine Umgebung, für die Menschen da draußen. Wir haben immer etwas zu geben!
Ja, manchmal ist es gut, wenn wir uns selbst ein wenig in den Allerwertesten treten, bevor wir uns total hängen lassen. Und manchmal ist es gut, wenn wir nachgeben und uns selbst einigeln und in Ruhe lassen. Mir kommt gerade der Verdacht, dass ersteres wahrscheinlich häufiger sinnvoller ist als das „Nachgeben“.
Ich muss mir einfach immer wieder bewusst machen, dass ich nur im Beweglich-Sein, im Aktiv-Modus mein Leben verändern/ verbessern, weiter kommen und weiter wachsen kann. Und es ist möglich, jetzt, in diesem Moment ALLES zu verändern und mich komplett neu zu fühlen. Es hängt alles von meinem Fokus und meiner jetzigen Entscheidung ab!
Das Leben ist ein Geschenk, ein Platz, auf dem wir uns ausprobieren und wachsen können. Diese Erdenzeit ist im Grunde das Wertvollste, das wir gerade haben, weil sie uns die Möglichkeit gibt, uns selbst wieder zu finden in all den Entscheidungen, die wir treffen dürfen und in all dem Tun, für das wir uns entscheiden!
Herzlichst
Eure Gisi