So habe ich diesen Blogartikel genannt, ohne zu wissen, was ich nun schreiben werde.
Ein Leitgedanke hierzu war folgender:
Die Tatsache, dass ich stets hin- und hergerissen bin zwischen Tun (müssen) und Nicht-Tun-Wollen.
Ich weiß noch nicht, wo genau dieses Empfinden her kommt, denn es ist im Grunde ein Empfinden, welches aus einer Befindlichkeit heraus entsteht.
Wenn ich tiefer gehe, erkenne ich, dass ich mich gegen jede Art von Druck oder Zwang wehre. Ich mag nicht von irgendetwas oder irgendjemand unter Druck gesetzt werden. Auch nicht von mir selbst! 😉
Wenn es nun um eine Tätigkeit geht, die ich gerne mache, wie das Schreiben eines Blogartikels, dann ging es mir kürzlich auch so, dass ich Druck und Zwang verspürte. Das wunderte mich, denn das Schreiben ist doch eine Sache, der ich gerne nachkomme. Und doch weigerte sich ein Teil in mir, am Sonntag-Abend noch einen Blogartikel fertig zu schreiben, um ihn pünktlich für den Montag frei geben zu können.
Mein innerer Kritiker versuchte bereits, mich auszuschimpfen, mir zu sagen, es sei den Lesern gegenüber unfair, es sei egoistisch, ich sei nicht strukturiert genug, ich sei zu instabil und könne es nicht einmal schaffen, eine Sache, die mir liegt, auch wirklich dauerhaft aufrecht erhalten.
Ja, das ist möglicherweise eine Schwäche, sagt mir gerade wieder mein Verstand. Du, Gisi, bleibst nie lange an einer Sache wirklich dran. Du bist wechselhaft, unstet, verlierst schnell die Lust an etwas und scheinst wieder etwas Neues zu brauchen.
Hilft mir dieser Gedanke jetzt? Nein, er ist mir zwar vertraut, aber er dämpft meine Stimmung und mein Herz beginnt sich wieder zu schließen.
Ich atme tief durch, halte inne und frage mich dennoch: Was ist es?
Und ich erkenne: es entsteht immer dann ein Gefühl von Druck oder Zwang, wenn ich gerade nicht in meiner Mitte bin, wenn ich ruhebedürftig bin und weniger Kraft zur Verfügung habe. Denn wäre das genau anders herum, würde ich die Angelegenheit gerne erledigen. Ich hätte genügend Kraft, Lust, Lebendigkeit in mir, um etwas Schönes, etwas Neues zu schaffen! Und es wäre kein Problem!
Es gibt also immer einen guten Grund, der ernst genommen werden will.
Wieder eine Erkenntnis, die mich dazu führt, eine Lösung für mich zu finden!
Wenn ich gut genug für mich sorge, besser in mich hinein horche, mein Energielevel hoch halte, dann machen mir die Aufgaben, die ich erledigen möchte, auch Freude und ich habe die Lust, ins Tun zu kommen!
Und wenn ich an die letzten Tage zurück denke, stelle ich fest, dass ich Erholung gebraucht habe. Ja, ich brauchte eine freie Zeit, um Körper, Geist und Seele wieder in die Balance zu bringen. Der PC hatte Auszeit.
Ich lerne, immer besser in mich hinein zu horchen, klare Entscheidungen für mich zu treffen und dem inneren Kritiker keinen Raum zu geben. Es gibt nichts zu kritisieren an mir, an meinem Tun oder Nicht-Tun. Ich erlaube mir, den „Verpflichtungen“ auch einmal NICHT nachzukommen und hole sie später nach. Geht die Welt davon unter? Nein, das tut sie nicht.
Also, selbst im scheinbaren „Vernachlässigen“ meiner Pflichten steckt etwas GUTES, nämlich: ich habe mich für etwas anderes entschieden, das in dem Moment besser für mich war!
Wichtig ist, dass wir gut für uns sorgen, wer könnte das besser tun, als wir selbst? Und wenn es uns gut geht, dann geht es der Welt auch gut.
Alles Liebe
Eure Gisi